Berichte 2024

Am 02. März 2024 fand in Oldenburg ein Lehrgang mit einer ungewöhnlichen Thematik statt: dem praktischen Einsatz von aus dem Kyusho Jitsu stammenden Techniken zur Manipulation von Vitalpunkten. Referent war Norbert Töbermann, 6. Dan Ju-Jutsu und 1. Dan. Kyusho Jitsu.

Der Begriff Kyusho Jitsu stammt aus dem japanischen und bezeichnet die Kunst und das Wissen um die „Vitalpunkte“ des menschlichen Körpers und ihre Benutzung in den Kampfkünsten. In den nichtjapanischen Kampfkünsten sind die vitalen Punkte unter den Namen Dim Mak (chinesische Stile), Kupso Sul (koreanische Stile) oder Marma-Adi (Indien) bekannt. Grundlage ist eine auf den Erkenntnissen und Prinzipien der Akupunktur und Akupressur und der Verbindung zur westlichen Neurologie basierende Methode der Arbeit mit den Vitalpunkten. Durch ihre Manipulation sollen neurologische oder physiologische Vorgänge des menschlichen Körpers in einer Form beeinflusst werden, dass eine Beeinträchtigung des Körpers hervorgerufen wird. Diese kann in Form von Reflexreaktionen, Schmerz, Gleichgewichtsstörungen, Kraftverlust bis hin zum Verlust des Bewusstseins auftreten. In Verbindung mit Kampfsporttechniken kann so die Effektivität einer jeden Technik gesteigert werden. Zivil eingesetzt, wie z. B. in der Traditionellen Chinesischen Medizin, kann das Wissen um die Vitalpunkte zur Linderung verschiedener Beschwerden genutzt werden.

Norbert begann den Lehrgang mit einer kurzen theoretischen Einführung und der Darstellung grundlegender Anwendungen. Dann kam der Übungsteil. Mit ausgewählten Kyusho Techniken wurden verschiedene Vitalpunkte an Kopf, Armen, Oberkörper und Beinen manipuliert. Norbert zeigte, wie man durch Druck und Schlag in Verbindung mit Verteidigungstechniken unterschiedlichen Angriffen begegnen und kontern kann. Ausprobieren war angesagt, da die Reaktionen auf die angewandten Techniken sehr individuell sind. Manche Menschen reagieren heftig, andere so gut wie gar nicht. So erklärte der Referent sich nicht nur auf eine Technik und deren Funktionieren zu verlassen, sondern immer in Kombinationen zu arbeiten.

Gearbeitet wurde viel, die Stimmung in der Halle hervorragend, trotz der vielen „Aua“ Ausrufe der Übenden, die eine jeweils erfolgreiche Anwendung der übenden Techniken zum Ausdruck brachten. Einfaches Prinzip: spürt man einen Schmerz, war die Technik gut.

Abschließender und anhaltender Applaus der Anwesenden für Norbert zeigte die positive Resonanz auf die Thematik und den Referenten, der es verstand, mit Wissen und Witz die Teilnehmenden zu begeistern.

Medienteam NJJV