Berichte 2019

Ju-Jutsu und das richtige Mindset für die Selbstverteidigung war das Thema eines Bundeslehrgangs im März 2019 in Oldenburg. Als Referent konnte Stefan Matthießen, 5. Dan Ju-Jutsu, Trainer A und Krav Maga Instructor aus dem niedersächsischen Wolfsburg gewonnen werden.

Nach einem kurzen Aufwärmen kamen sogleich die Fragen auf: „Was heißt eigentlich Mindset und was bedeutet das richtige Mindset für das Ju-Jutsu?“
Mindset ist ein englischer Begriff und bedeutet die Gesamtheit persönlicher Glaubenssätze und Einstellungen oder -kurz gesagt- unser Denken bestimmt unser Verhalten. Der Referent führte aus, wie die innere Einstellung einer Person Einfluss darauf nimmt, wie diese sich in unterschiedlichen Situationen verhält. Für die Selbstverteidigung ist dies essentiell, denn gelernte Kampftechniken nützen nicht viel, wenn im Ernstfall unsere Psyche nicht fähig oder willens ist, die Kampftechniken adäquat einzusetzen.

Stefan Matthießen begann mit Reaktions- und Koordinierungsübungen, u. a. mit Tennisbällen. Es folgten Bedrängungsübungen mit großen Schlagpolstern, wobei sich die Ju-Jutsuka mit dem Aufsetzen von Mützen maskieren mussten. Weiter ging es mit der Abwehr von Würgeangriffen im freien Raum und an der Wand. Nach einer kurzen Erholungspause mit der Möglichkeit, verschiedenste Sorten von selbstgebackenem Kuchen zu probieren, hielt der Wolfsburger einen kurzen Vortrag über die Gefährlichkeit von Stichwaffen. Er wies darauf hin, dass bei einer Stichwaffenabwehr immer damit gerechnet werden muss, selbst verletzt zu werden. Bei dem Einsatz abgenommener Waffen ist zudem immer darauf zu achten, nicht plötzlich vom Opfer zum Täter zu werden. Auch die Auswirkungen von Stress sind zu berücksichtigen. Das wurde auch sogleich in Dreiergruppen geübt, wobei das Opfer mit Schlagpolster und Messer gleichzeitig attackiert wurde. Im letzten Teil des Lehrgangs zeigte er dann noch diverse Formen der Abwehr bei einer Messerbedrohung am Hals. Hier wies er darauf hin, nicht blindlings abzuwehren, sondern sich erst zu vergegenwärtigen, an welcher Halsseite sich das Messer befindet. Durch eine überschnelle Reaktion kann man sich leicht mit dem Messer selbst verletzen.

Am Ende gab es noch ein kurzes Abwärmen mit Musik. Der abschließende lange Applaus belegte die Zufriedenheit der fast 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den Ablauf des Lehrgangs und die gewonnenen neuen Eindrücke.
Ein guter Lehrgang, Stefan, mach‘ weiter so!