Berichte 2022

Schweren Herzens nehmen wir Abschied von unserem Ehrenpräsidenten Heinrich Conrads, der am 18. Mai 2022 im Alter von 82 Jahren verstorben ist. 

Er bleibt uns als engagierter, ehrenwerter und uneigennütziger Sportler im Gedächtnis. 

Lange Jahre war er aktiver Kampfsportler im Jiu-Jitsu, Ju-Jutsu, Karate und Kobudo und hat dabei außerordentliches geleistet.
Heinrich Conrads arbeitete im Dienste des Bundesgrenzschutz und lernte in diesem Rahmen 1964 über einen Selbstverteidigungskurs das Jiu-Jitsu kennen. Seitdem war ihm dieser Sport eine Herzensangelegenheit. An einem Tag der offenen Tür des Bundesgrenzschutz, stellte er die Sportart Ju-Jutsu vor. Wegen der großen Resonanz, lehrte Heinrich daraufhin einsatzbezogene Selbstverteidigung beim Bundesgrenzschutz. Seitdem bildete er sich immer weiter, nicht nur im Ju-Jutsu. Heinrich hatte Dan-Graduierungen im Ju-Jutsu, Jiu-Jitsu, Karate und Kobudo. Außerdem Schülergrade im Judo und Aikido.
Er gründete schließlich die Ju-Jutsu Vereine in Nesselröde und Duderstadt, sowie den Judo-Club Duderstadt und den Karate-Club Duderstadt. 

Aber nicht nur auf lokaler Ebene engagierte sich Heinrich.
Er führte unzählige Lehrgänge auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene durch und brachte zahllose Kampfsportinteressenten zum Ju-Jutsu.
1971 war er Mitbegründer der „DDK-Landesgruppe Ju-Jutsu Niedersachsen“ und wurde in diesem Jahr auch Vorsitzender und Prüfreferent im Bezirk Braunschweig. Ein Jahr später übernahm er das Amt des Prüfreferenten in Niedersachsen. Außerdem bekleidete Heinrich einige Jahre das Amt des Bundesprüfungsbeauftragten des DDK. 

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands, engagierte er sich außerdem als Gründer und Trainer des Thüringischen Ju-Jutsu Verbandes. Bis 2000 war er dort als Ausbilder von Multiplikatoren und Übungsleitern tätig.
1991 war er schließlich der entscheidende Initiator der Gründung des Niedersächsischen Ju-Jutsu Verbandes (NJJV) und war auch hier bis 2012 Vorsitzender und Prüfreferent des NJJV-BfV Braunschweig.
20 Jahre, von 1995 bis 2015, war Heinrich als Präsident des NJJV tätig und machte den Verband in dieser Zeit stark. 

Am 14. März 2015 legte er schließlich seine Ämter im NJJV e.V. nieder. Nicht ohne sich zahlreiche Ehrungen für seinen enormen Einsatz über die Jahre verdient zu haben.
2008 wurde ihm in Duderstadt für sein sportliches Engagement das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Beim 40. Jubiläum des Deutschen Ju-Jutsu, im September 2009, wurde er in Anwesenheit zahlreicher hochgradiger Danträger mit dem 8. Dan geehrt.
Sechs Jahre später, im Jahr 2015, wurde ihm als weitere Anerkennung seiner Verdienste für das Ju-Jutsu der 9. Dan verliehen.
Des Weiteren erhielt er zwei Ehrennadeln in Silber und sechs Ehrennadeln in Gold.
Er war Ehrenvorsitzender im Ju-Jutsu Club Heiligenstadt und JJV Leinefelde. Außerdem war er Ehrenpräsident im Thüringer Ju-Jutsu Verband, sowie auch Ehrenpräsident bei uns im Niedersächsischen Ju-Jutsu Verband.

Ein solches Engagement kann nur mit Stolz und Respekt begegnet werden. Mit großem Idealismus widmete er unzählige Stunden seiner Freizeit dem Ju-Jutsu und dem Kampfsport. Er hat das Ju-Jutsu nicht nur in Niedersachsen, sondern zeitweise auch bundesweit geprägt. 

Unsere Anteilnahme und unser tiefes Mitgefühl gelten seiner Familie und seinen Freunden.

Wir werden Heinrich Conrads stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

 

Im Namen des Niedersächsischen Ju-Jutsu Verbandes
Hans Radke, Präsident