Über 30 Jahre NJJV feiern wir im September. Kehren wir zu diesem besonderen Anlass noch einmal zu den Wurzeln zurück.
Die Entstehung des NJJV lief nicht ohne Konflikte. Beinahe gab es eine Spaltung der Ju-Jutsuka in Niedersachsen. Aber um die Geschichte des NJJV zu verstehen, muss man die Geschichte des Ju-Jutsus in Deutschland ein Stück weit verstehen.
Bevor das Ju-Jutsu in Deutschland entwickelt wurde, entfalteten sich vor allem das Jiu-Jitsu und Judo immer weiter. Erst 1961 engagierten sich Werner Heim und Franz-Josef Gresch für die Erstellung eines modernen Systems der Selbstverteidigung. Ausgangspunkt hierfür sollte nicht der Angriff, sondern die Verteidigung sein. 1968 wurden die endgültigen Richtlinien vom Deutschen Dan-Tag akzeptiert und der Einzug der neuen Fachsparte Ju-Jutsu im Deutschen Judo-Bund (DJB) war gegeben. Bereits ein Jahr später fanden die ersten Dan-Prüfungen statt. Es wurde die Sektion Ju-Jutsu im Deutschen Judo-Bund e.V. gegründet.
Wie entwickelte sich das Ju-Jutsu nun in Niedersachsen?
Bereits 1970 gab es im Rahmen des Niedersächsischen Judo-Verbandes (NJV) erste Einführungslehrgänge der neuen Sportart in Niedersachsen. Neben der Gründung erster Ju-Jutsu Vereine in Niedersachsen, folgte zudem die Gründung der Sektion Ju-Jutsu im NJV. Auch die Durchführung erster Bundesseminare durch Georg Riebartsch ließ nicht lange auf sich warten.
1984 beschloss man bei der Mitgliederversammlung der Sektion Ju-Jutsu im NJV auch den Wettkampf im Ju-Jutsu aufzunehmen. Aber es dauerte noch weitere zwei Jahre bis die Genehmigung des Wettkampfes durch die Bundesgruppe Ju-Jutsu im DJB gegeben war. Dafür wurde dann noch im gleichen Jahr in Hildesheim die erste Landes-Einzelmeisterschaft ausgetragen.
1990 wurde schließlich der Deutsche Ju-Jutsu Verband e.V. gegründet. Ausgangspunkt hierfür waren ernsthafte Spannungen innerhalb des DJB zwischen dem Judo und der Sektion Ju-Jutsu, ausgelöst durch die Einführung eines bundesweiten Ju-Jutsu Wettkampfes.
Der DJJV strebte eigenständige Ju-Jutsu Organisationen in den Bundesländern an. Dazu gehörte auch der NJJV, der im Juli 1991 in Braunschweig gegründet wurde – nicht ohne Konflikte. Nicht alle Vereine wollten in den neugegründeten Verband wechseln und blieben in der Sektion Ju-Jutsu im NJV. Damit drohte eine Spaltung der niedersächsischen Ju-Jutsuka. Um das zu verhindern, folgten Sondierungsgespräche der Vorstände beider Organisationen, die in einem Kooperationsvertrag mündeten. Dieser sollte die Ju-Jutsuka in einem Verband vereinen. Hierzu wurde der gemeinsame Vorstand aus Personen beider Organisationen zusammengesetzt.
Schließlich beantragte die Sektion Ju-Jutsu im NJV die Entlassung aus dem Niedersächsischen Judo-Verband mit der Folge, dass ab dem 01.01.1993 der NJJV der einzige Fachverband in Niedersachsen war.
Im April des gleichen Jahres wurde der NJJV auch offiziell als 49. Landesverband im Landessportbund Niedersachsen, der Dachorganisation des niedersächsischen Sports, aufgenommen.
Seither entwickelte sich das Ju-Jutsu in Niedersachsen immer weiter.
Unter anderem sind hier neben der Förderung des Wettkampfes, auch der Ausbau des Kampfrichterwesens durch Wenzel Rohde, sowie die Neuorganisation des Vorstandes durch grundlegende Änderungen der Satzung zu nennen.
Kehren wir ins Jahr 2022 zurück. Am 10. September feiern wir in Peine nun „30(+1) Jahre NJJV“.
Sei mit dabei!
Weitere Informationen und die Anmeldung zum Jubiläum findest du hier.
Medienteam NJJV