Die Idee war überaus gut, zum „Schorsch-Riebartsch-Gedächtnislehrgang 2019“ den Referenten Oliver Hill, 6. Dan Ju-Jutsu aus dem hessischen Alsfeld einzuladen. Dieses auch aus mehreren Gründen: Er hat auf dem Bundesseminar des DJJV 2018 mit sehr positiver Rückmeldung einen Lehrgang zum Thema „Die Reise um die Welt“ angeboten. Außerdem ist er ein sehr sympathischer, ruhiger und geduldiger Trainer. Die Anmeldeflut riss gar nicht ab, so dass am Lehrgangstag in Bothel im Landkreis Rotenburg (Wümme) 103 Aktive auf der Ju-Jutsu-Matte trainierten.
Das neue Online-Anmeldeverfahren des NJJV hat sich sehr bewährt, so dass sich der Ausrichter mit der Mattenfläche und der Bereitstellung von Getränken optimal darauf einstellen konnte. Keine Frage, es mussten bei der hohen Anzahl von Anmeldungen einige Quadratmeter Mattenfläche aus dem Nachbarverein „dazu geliehen“ werden, aber das war aufgrund der Anmeldungen planbar.
Bereits in der Aufwärmphase verstand es Oliver Hill, durch Partner- und Gruppenspiele alle auf Betriebstemperatur zu bringen. Beim Angriff Fauststoß, den der Partner mit Armkontrolle, der anschließenden Weiterführungstechnik bis hin zum abschließenden Wurf mit Kontrolltechnik konterte, baute der Referent nach und nach immer mehr Techniken in ein Gesamtabwehrkonzept auf. Schritt für Schritt ging es immer weiter, wurde dadurch natürlich auch sehr anspruchsvoll und komplex, aber für alle Ju-Jutsuka auch nachvollziehbar und erlernbar. Viel Freude bereitete den Sportlerinnen und Sportler die geplante „Reise um die Welt“. Hier zeigte er zum Beispiel aus Thailand Elemente aus dem Kickboxen, bei dem Hand- und Fußtechniken mit nachfolgendem Ellenbogeneinsatz oder auch einem Sprungeinsatz geübt wurden. Aus Russland war die Technik etwas komplizierter, so dass sie nur mit einer Vorübung zu erlernen war. Die Technikfolge über Abtauchen, Rolle rückwärts mit Eindrehen über die Schulter bis hin zum Scherenwurf am Boden mit dem finalen und sehr schmerzhaften Fersendrehwurf verlangte den Anwesenden doch eine ganze Menge ab. Handwischtechniken mit Armabwehr und Kontrolltechnik war das Länderthema für die Philippinen. Das kannten sehr viele Ju-Jutsuka von unserem „Dreierkontakt“. In Spanien wird nicht lange gefackelt: Kurze harte Techniken mit viel Elan und Effektivität. Sicherlich eine sehr gute Voraussetzung für den Straßenkampf.
Der Bundeslehrgang war für alle eine große Bereicherung und in vielen Technikbereichen auch mal wieder der Blick „über den Tellerrand“. Das herzliche Dankeschön am Ende des Lehrgangs ging sowohl an Oliver Hill als auch an das Team des TuS Bothel für die Ausrichtung.