Am 29.09.24 kamen beim MTV Vorsfelde in Wolfsburg über 50 Sportlerinnen und Sportler zum Bundeslehrgang mit dem Thema „Ju-Jutsu Prüfung mit SV-Kriterien zusammen. Einige Teilnehmende waren sogar extra aus Oldenburg und Erfurt angereist.
Der Referent Stefan Matthießen, 5. Dan JJ und Trainer, ist für viele Teilnehmer ein wohlbekanntes Gesicht zum Thema SV. Stefan ist Mitglied der AG SV und bereits seit vielen Jahren als Referent auf Bundes- und Landesebene sehr aktiv. Der Lehrgang begann mit einer Präsentation mit Laptop und Beamer. Die Idee zu dieser Veranstaltung entstand nämlich im Sommer auf dem BuSem in Bad Blankenburg. Dort wurde eine Ju-Jutsu Prüfung bereits mit SV-Kriterien abgenommen. Die AG SV hatte eigens dazu einige SV-Kriterien für eine Prüfung zusammengetragen, den Prüflingen vermittelt und die Bundesprüfung danach abgenommen.
Aber zurück zum Bundeslehrgang in Wolfsburg. In der Präsentation ging Stefan auf auch auf die Prinzipien der Prüfungsfächer 12 (Freie SV) und 15 (Kombinationen) ein. Zusammen mit den Inhalten Prüfungsordnung war schnell klar, dass es den Prüflingen nach wie vor freigestellt ist, wie sie die Prüfung gestalten können. Jeder kann „sein Ju-Jutsu“ demonstrieren. „Wir holen einfach ‚die Straße‘ in die Halle und versuchen mit der Prüfung etwas näher an die Realität zu gelangen“, so Stefan. Positionsverbesserung, offene Hände statt geschlossene Fäuste als Deckung, Einsatz der Stimme oder auch Darstellung bestimmter Kombinationen mal ohne Gi-Jacke sind einige der Kriterien, nach denen eine SV Prüfung abgenommen oder demonstriert werden kann.
Im praktischen Teil stellte Stefan nach dem kurzweiligen Warm up einige Kombinationsmöglichkeiten aus den Kyu Graduierungen vor, die die Teilnehmer anschließend intensiv trainierten. Auch die Diskussion und der Austausch untereinander kamen dabei nicht zu kurz. Die frühere Standardkombination mit Passivblock, Hanballentechnik und Knietechnik wurde kurzerhand ausgetauscht gegen eine Kombination, in der nach dem Passivblock die Hanballentechnik dreimal schnell hintereinander und die Knietechnik ebenfalls dreimal schnell hintereinander ausgeführt wurden. Damit ist sichergestellt, dass unter Stress auch mindestens eine der Techniken eine Wirkung auf den Angreifer entfaltet. Auf den „Lucky Punch“ sollte man in der SV auf der Straße nämlich nicht vertrauen.
In der abschließenden Diskussion stellte sich heraus, dass die Teilnehmenden sehr froh darüber sind, dass jeder Ju-Jutsuka seine Prüfung gestalten kann, wie er möchte, wenn er die Prinzipien der geforderten Techniken erfüllt. Die Verantwortung liegt nun in den Händen von Trainern, Prüfern und Prüflingen, das Beste aus dem Neuen Prüfungsprogramm herauszuholen und die Kombinationein so zu gestalten, dass jeder Prüfling „sein Ju-Jutsu“ demonstrien kann – egal ob als Breitensportler, Wettkämpfer oder SVler.