Berichte 2022

Sweeps, Passes & Submissions – ungewohnte Ausdrücke vielleicht im Ju-Jutsu, nicht aber im Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ).

Eine kurze Erläuterung: Mit einem Sweep gelangt man aus der Unterlage (Guard) in eine Oberlage (Top). Von Passes spricht man, wenn man aus einer gegnerischen Guardposition an dessen Beinen vorbei in eine Top-Position gelangt. Eine Submission liegt dann vor, wenn der Gegner oder die Gegnerin durch Hebel- oder Würgetechniken zur Aufgabe gezwungen wird.
Auch wenn diese Begriffe dem Ju-Jutsuka eher unbekannt sind, werden diese Techniken auch im JJ-Prüfungsprogramm gefordert, meistens aber relativ schnell überflogen. Dabei können gerade hier unendlich viele Techniken und Bewegungsabläufe gezeigt werden, die die Prüfer*innen von den Fähig- & Fertigkeiten des Prüflings überzeugen können. Im Grüngurtprogramm beispielsweise wird die Haltetechnik in eigener Rückenlage (Guard) gefordert und anschließend soll ein Wechsel in die Oberlage, ein klassischer Sweep also, gezeigt werden. Im Blaugurt kommen die Submissionansätze dazu und auch bei den höheren Gurten werden diese und weitere Techniken aus dem BJJ abgefragt. Hebel- & Würgetechniken (Submissions) werden darüber hinaus überall im Programm gefordert, öfter explizit in der Bodenlage. Also beste Voraussetzungen für diesen Lehrgang, um alles miteinander zu verbinden und den Teilnehmer*innen Ideen für das weitere Training mit auf den Weg zu geben.

Einige Unerschrockene haben sich am 27. August trotz massiver Schwüle zum Phoenix Sport Center nach Goslar begeben, um Neues aus der Welt des Bodenkampfes zu lernen. Referent war, wie schon im Frühjahr beim ersten Teil, Martin Fischer (4. Dan JJ und Black Belt im BJJ).
Das WarmUp begann mit Bewegungen und Drills, die sich im Laufe des Lehrgangs in den Techniken wiederfanden. Zwei ‚Sweeps‘ (Scissor und Hip-Bump, auf Deutsch: Scheren-Sweep und Walzen-Sweep) bildeten den Anfang. Neben der reinen Ausführung ging der Referent auch auf die Feinheiten der Positionierung und Verlagerung des eigenen Schwerpunktes ein, um die Techniken ‚einfach‘ im Sinne des eigenen Energieverbrauchs zu machen. Nachdem der Ablauf passte, wurde er mit Submissions in verschiedenen Variationen erweitert. Spätestens hier bildeten sich dann die ersten Rauchwolken über den Köpfen der Sportler und Sportlerinnen, da es so viele mögliche Varianten gab. Bei fast allen Techniken wurde anschließend auch eine passende Gegentechnik gezeigt, um schnell in ein Spiel der Trainierenden zu kommen. So kann die Effektivität der durchgeführten Techniken direkt überprüft werden. Bekomme ich sie durch oder kontert mich der Partner aus? Und wie kann ich auf einen möglichen Konter reagieren? BJJ ist wie Schach auf der Matte.
Auch auf das Positionieren und die Punktevergabe im BJJ Wettkampf ging Martin immer wieder ein, um bei den Teilnehmenden das Verständnis zu erzeugen, warum Techniken so ausgeführt werden. Häufig wurde hierbei die Backposition genutzt, in der man in den Rücken des Gegners gelangt und über seine Handpositionierung(en) in sehr effektive Würgetechniken (mit und ohne Gi) kommt.
Fazit: Viel Schweiß und rauchende Köpfe. Allen Sportler*innen hat es riesigen Spaß gemacht und der ein oder andere wird vielleicht sogar beim wöchentlichen Training in Goslar vorbeischauen.

Im nächsten Jahr wird es nach jetzigem Stand wieder eine Lehrgangsreihe geben. Erste Planungen dafür sind in Arbeit und für regelmäßige Teilnehmer*innen soll es sich lohnen. Es sollen möglichst viele Athlet*innen von den Lehrgängen profitieren. Daher bitten wir um eine Abmeldung, sofern eine Teilnahme trotz vorheriger Anmeldung nicht möglich ist, damit keine Plätze blockiert werden. 

 

Medienteam NJJV